Sanieren statt ignorieren

Sanieren statt ignorieren

Fassaden sollen lange schön sein und das Gebäude schützen. Aber ihnen setzt unter anderem die Witterung zu. Wenn Farbe oder Verputz abblättern oder sich sogar Pilzbewuchs und Algen gebildet haben, wird es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Wir zeigen Ihnen, wie und was möglich ist, sodass das Haus wieder im alten Glanz erscheint. 

Schritt 1: Mit Fotos dokumentieren

Vor allem bei Gebäuden, die historisch wertvoll sind, oder sogar im Denkmalschutz stehen, ist es empfehlenswert, den Originalzustand festzuhalten. Dann können Sie Veränderungen und einzelne Schritte fotografieren und beschreiben und zuletzt mit dem Ergebnis vergleichen. Diese Dokumentation kann auch bei weiterführenden Renovierungen helfen. Wir empfehlen auch alle erforderlichen Objektdaten wie Baujahr, Nutzung, Wandstruktur, Zustand etc. festzuhalten.

Schritt 2: Mauerwerk auf Feuchtigkeit und Salz prüfen

Häufig sind alte Mauern durch Feuchtigkeit und Salzausblühungen belastet. Besonderes Augenmerk wird hier dem Gebäudesockel gewidmet, dieser ist in der Regel den größten Belastungen ausgesetzt und ist somit auch am meisten geschädigt.
Im ersten Schritt kann viel durch eine Sichtprüfung durch Fachpersonal beurteilt werden. Feuchte Flecken und der sog. Schadsalzhorizont sagen einiges über den Zustand aus. Weiterführend helfen Analysen mit einem CM-Gerät vor Ort oder der sog. Darr-Methode in einem entsprechend ausgestatteten Labor. Ähnlich kann bei der Salzanalyse vorgegangen werden. Vor Ort erfolgt die Prüfung mit speziellen Teststreifen, alternativ, vor allem bei Analysen im größeren Umfang, können diese auch in dafür ausgerüsteten Labors durchgeführt werden.

Schritt 3: Ursache des Schadens suchen

Ein häufiges Schadensbild bei alten Gebäuden ist aufsteigende Feuchtigkeit durch defekte oder fehlende Bauwerksabdichtungen. Oder ein anderes Beispiel ist eine defekte, lecke Wasserleitung. Wird hier nur oberflächig saniert, ohne die Schadensursache zu beheben, werden feuchte Flecken und Salzausblühungen recht bald wieder auftauchen. Je nach Anforderung werden dann die Sanierungsmaßnahmen und -materialien gewählt. Für die Sanierung von Sockelflächen eignet sich beispielsweise Baumit SanovaPutz S. Dieser ist speziell für die hohen Anforderungen formuliert und vielfältig einsetzbar.

Schritt 4: Untergrund prüfen, reinigen und grundieren

Handelt es sich um eine optische Sanierung bzw. Renovierung sind einfachere Schritte zu setzen. Beginn ist abermals die Prüfung des Untergrundes, mit einer Handvoll an Testmethoden. Wischtest, Test der Saugfähigkeit, Kratzprobe, Abreissprüfung sowie die optische Beurteilung helfen dabei, die richtige Maßnahme zur optimalen Untergrundvorbereitung zu setzen.
Verunreinigungen durch Schmutz, Staub oder Ruß können mit handelsüblichen Reinigungsmitteln entfernt werden. Bei Algen und Pilzen empfiehlt sich eine umfangreichere Behandlung mit Baumit FungoFluid. Sandet oder bröcklet der Altanstrich ab, so kann dieser nach der Reinigung mit Baumit MultiPrimer oder Baumit SanovaPrimer verfestigt werden. Blättert die alte Farbe ab, so sind diese Schichten abzuscheren und wie zuvor beschrieben zu verfestigen.

Sanierung Untergrund Baumit

Schritt 5: Risse speziell behandeln

Bei Rissen wird die Oberfläche trocken gereinigt. Bei Rissen zwischen 0,2 mm bis 0,5 mm wird nach der Reinigung und einer ggf notwendigen Verfestigung der Oberfläche eine rissüberbrückende Grundierung wie Baumit FillPrimer aufgetragen. Risse zwischen 0,5 mm und 2,00 mm werden mit z.B. Baumit MultiWhite verfüllt.

Sind die Risse nicht statisch bedingt und über 2 mm, werden diese keilförmig geöffnet, und gründlich durch Aussaugen oder Ausblasen entstaubt. Danach werden die Rissflanken mit Baumit MultiPrimer grundiert. Nachdem der Untergrund trocken ist, wird wie bei Rissen zwischen 0,5 mm und 2,00 mm verfahren und sie mit Baumit MultiWhite verfüllt. 

Bei Rissen über 0,5 mm wird eine bewährte Spachtelung mit Baumit MultiWhite inklusive Baumit TextilglasGitter aufgebracht. Die gewünschte Struktur kann durch Verreiben von Baumit MultiWhite erreicht werden. Als Endbeschichtung eignen sich beispielsweise Baumit SanovaColor, oder StarColor.

Alte Mauern sanieren – so geht‘s

Die Alleskönnerin für fast alles 

Schön, wenn ein Produkt nicht nur optisch wiederherstellen und auffrischen kann, sondern sogar Risse sowie Mauerabplatzungen sanieren kann. Dank innovativer Formel überzeugt Baumit MultiWhite /RenovierSpachtel W durch einfache und sichere Verarbeitung, hohe Strapazierfähigkeit und ausreichende Flexibilität und ist somit perfekt für zahlreiche Anwendungen:

  • Altputze überarbeiten
  • Tragfähige Untergründe überarbeiten und ausgleichen
  • Tragfähige Kalk- und Kalkzementputze überarbeiten
  • Alte saugende Untergründe ausbessern und ausgleichen
  • Stilelemente nachbilden
  • Baumit TextilglasGitter einbetten
  • Optimal als Untergrund zum Verputzen von mineralischen Beschichtungen. Ideal für die Verarbeitung mit hochwertigen Fassadenfarben wie Baumit Sanova Color oder BaumitStarColor.
Risse sanieren Anleitung Baumit
Sanierung von Rissen Baumit

Die Spezialisten für definierte Bereiche

  • Baumit Grundierungen sind manchmal schon die Lösung, jedenfalls die Grundlage für weitere Arbeitsschritte. Nach gründlicher Prüfung des Untergrunds wird das passende Produkt gewählt.
  • Baumit Sanova ist das bewährte Putzsystem für feuchte und salzbelastete Mauern, mit exakt abgestimmten Systemkomponenten.
  • Baumit NHL Systeme eigenen sich besonders für historische und oft denkmalgeschützte Gebäude.
  • Baumit Multiwhite und MultiRenova sind die universellen Produkte, um Putzoberflächen wieder instand zu setzen. 
klassische Sanierung Haus Baumit

Fazit und Zusammenfassung

Beim Renovieren und Sanieren ist Zeit ein wesentlicher Faktor. Je schneller reagiert wird, umso einfacher und günstiger sind die notwendigen Maßnahmen zu setzen. Folgeschäden durch zu langes Zuwarten werden vermieden. Baumit bietet umfangreiche Systeme in diesem Bereich an, sei es zur Sanierung feuchter und salzgeschädigter Mauern, für die Renovierung denkmalgeschützter Mauern aber natürlich auch Renovierprodukte für die einfache Wiederherstellung von Putzflächen. Entscheidend für eine langanhaltende, zufriedenstellende Sanierung sind die sachgemäße Beurteilung des Bestands bzw. des Untergrunds sowie aus dem abgeleitet die richtigen Maßnahmen mit den passenden Produkten und Systemen.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Sanieren und Renovieren?

Beim Sanieren wird etwas wiederhergestellt oder vielleicht sogar modernisiert. Der Grund dafür können Mängel sein, die beseitigt werden, oder es soll einfach der Wohnstandard verbessern werden. Sanieren heißt immer, dass es um die Substanz des Gebäudes geht. Beim Renovieren werden einfach Schäden, die von außen sichtbar sind, behoben. Wird mit dem Renovieren zu lange gewartet – etwa bei vermeintlich kleinen Schäden im Verputz – können die Maßnahmen schon einer Sanierung gleich kommen. Der Übergang ist, wie so oft, fließend.

Was ist ein CM-Gerät und was kann ich damit messen?

CM ist die Abkürzung für Calciumcarbid-Methode. Ein CM-Gerät wird verwendet, um die Feuchtigkeit von zum Beispiel einer Wand zu messen, aber auch um festzustellen, ob der Estrich schon belegereif ist. Dabei wird eine kleine Probe, zB durch Aufstemmen, genommen.  

Was ist die Darr-Methode?

Die Darr-Methode wird verwendet, um den Feuchtegrad einer Materialprobe exakt zu messen. Hier wird Material aus der Wand entnommen. Bei dieser Methode wird die Probe warm und trocken gelagert und getrocknet, bis das Gewicht konstant bleibt. „Darren“ bedeutet „trocknen“.

Warum sind Sockel besonders häufig beschädigt?

Der Sockel gilt als das das Fundament der Fassade und muss besonders vielen Einflüssen standhalten. Spritzwasser, Oberflächenwasser, Schnee, Eis, Streusalz aber auch aufsteigende Feuchtigkeit und darin gelöste Salze wirken auf ihn ein. Aber auch mechanisch wirkt einiges auf Sockelflächen ein. Stöße durch unterschiedliche Gegenstände, aber auch eine fehlende Entkoppelung zum angrenzenden Bodenbereich können Gründe für Schäden am Sockel sein.

 

Womit können historische Gebäude renoviert und saniert werden?

Für historische und denkmalgeschützte Gebäude kommt ein ebenso historisches Baumaterial zum Einsatz: Kalk. Baumit hat hierfür die NHL Saniersysteme entwickelt. Sie sind an die ursprünglichen Baustoffe angepasst und ermöglichen es, altes Mauerwerk und alte Putze originalgetreu wiederherzustellen. Sie funktionieren ohne Zugabe von Zement. 

Wofür wird eine Grundierung verwendet?

Grundierungen sind so vielfältig wir ihr Einsatzgebiet, ob als Saugausgleich auf unterschiedlich oder zu stark saugenden Untergründen mit Baumit Grund, zum Verfestigen von alten Putzschichten mit Baumit MultiPrimer oder Baumit SanovaPrimer oder als Haftbrücke auf Spachtelmassen, Baumit PremiumPrimer, oder auf kritischen Untergründen mit Baumit SuperPrimer. Baumit bietet auch hier ein einfaches und vollständiges Sortiment an.

 

Welches Produkt kann ich für die meisten Anwendungen bei Putzinstandsetzung verwenden?

Baumit Multiwhite/Renovierspachtel W ist für fast alle Anwendungen geeignet, ganz gleich ob zum Putzen, Spachteln, Ausbessern von Unebenheiten, zur Risssanierung oder zum Nachbilden von Stilelementen.

Worauf ist bei Sanierungen zu achten?

Begonnen mit einer fachgerechten Bestandsanalyse werden in weiterer Folge die richtigen Sanierungsschritte geplant. Bei der Umsetzung und Verarbeitung wird mit der Auswahl der passenden und abgestimmten Systeme und Produkten das Konzept umgesetzt. Wenn all dies sorgfältig erfolgt, erscheint das Gebäude wieder im alten Glanz und das wieder für viele Jahre!

Autor: Mathias Hanke

Baumit Produktmanagement

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