Dispersionsfarbe oder Mineralfarbe?

Dispersionsfarbe oder Mineralfarbe

Auf der Suche nach der passenden Farbe für die Innenwände stößt man auf viele verschiedene Bezeichnungen: Dispersionsfarben, Dispersionssilikatfarben, Latexfarben, Silikatfarben, Mineralfarben, Kalkfarben. Sollen Sie die günstigeren, die ohne Konservierungsstoffe, die schneller trocknenden oder die atmungsaktiven nehmen? Erfahren Sie hier, welche Art der Farbe für Ihr Vorhaben und vor allem zu Ihnen passt.

Was bedeutet Dispersionsfarbe?

Ein sperriger Name für eine wirklich gebräuchliche Farbe. Das Wort selbst kommt vom lateinischen „dispergere“, was so viel wie „verteilen“ heißt, bzw. „dispergo“, lat. Zerstreuung“. Auf Deutsch: Eine Dispersion ist eine Mischung aus mindestens zwei Stoffen. Bei einer Dispersionsfarbe sind Füllstoffe, Pigmente, 8 -15 % Bindemittel und Zusatzstoffe in feinster Form in Wasser verteilt.

Wofür eignet sich Dispersionsfarbe?

Dispersionsfarbe verwendet man als Wand- und Deckenfarbe. Aufgrund ihrer spannungsarmen Trocknung eignet sie sich ganz besonders für das Überstreichen von Wänden, die schon mehrere Anstriche oder Tapeten hinter sich haben. Sie deckt schon beim ersten Anstrich gut. Als echter Allrounder kann man sie auf fast jedem Untergrund auftragen, ob Gipskarton, Raufasertapeten, Prägetapeten oder Putz. Sie bietet eine Vielfalt an Farben, man kann sich also regelrecht ausleben. Ein weiterer Vorteil liegt im Preis. Sie ist günstiger als Mineralfarbe. Ihr Nachteil: der geringere pH-Wert (nach Auftrocknung ca. 7 = neutral). Doch auch hier unterscheiden sich die einzelnen Produkte am Markt. Die Innendispersionsfarbe Baumit Divina ist zum Beispiel emissionsarm und atmungsaktiv und unterschreitet deutlich den erlaubten EU-Grenzwert.

Was ist das Besondere an Mineralfarbe?

Die Besonderheit steckt bei Mineralfarbe bereits im Namen: Ihr Bindemittel, wie z.B. Kaliwasserglas, ist rein mineralisch. Mit Mineralfarbe verbindet man auch „wohngesund“. Denn ihr hoher pH-Wert verringert die Wahrscheinlichkeit von Schimmelbefall und Bakterienbildung. Woran man Mineralfarbe erkennt? Sie verbindet sich untrennbar mit ihrem Untergrund. Mineralische Beschichtungen haben gegenüber Dispersionsfarben mit organischen Bindemitteln einen weiteren Vorteil: Sie werden bei Hitze nicht weich, klebrig, oder laden sich statisch auf, wodurch sich Staub weniger leicht an der Oberfläche ablagern kann.

Was steckt in Mineralfarbe?

In Mineralfarbe stecken hauptsächlich anorganische und damit mineralische Bindemittel. Zu ihnen zählen Kalk, Silikat und Zement. Der Anteil an organischen Bestandteilen ist < 5%. (Hinweis: Nur bei Dispersionssilikatfarben) Dazu kommen Pigmente als Füllstoffe und Wasser. Mit Baumit KlimaColor greifen Sie zum Beispiel zu einer hochwertigen, natürlichen Mineralfarbe auf Silikatbasis.

Wofür eignet sich Mineralfarbe? 

Mineral zu Mineral – Mineralfarbe ist ideal für rein mineralische Untergründe wie Putz, Beton, Mauerwerk oder Faserzementplatten. Damit bleibt die atmungsaktive Wand auch atmungsaktiv. Die Beschichtung ist diffusionsoffen – ein anders Wort für atmungsaktiv – und gesundheitlich und ökologisch unbedenklich. Und ja, widerstandsfähig ist sie auch. Silikat,- Kalk- und Zementfarben sind stark ätzend im flüssigen Zustand. Denken Sie an Handschuhe und Schutzkleidung! Auch die Farbfreudigkeit ist hier gedämpfter als bei Dispersionsfarbe. Für Freunde gedämpfter Farbtöne und Pastelltöne optimal. 

Eine Mineralfarbe als Raumluftreiniger

Im Forschungs- und Entwicklungszentrum von Baumit wurde mit Baumit Ionit Color eine Mineralfarbe entwickelt, die mehr als nur höchst atmungsaktiv, schadstoff-, lösemittel- und weichmacherfrei sowie emissionsarm ist. Denn sie aktiviert natürliche Luftionen, die eine Raumluftqualität ähnlich wie an einem Wasserfall erzeugen. Die Luftionen binden darüber hinaus Feinstaub, Pollen sowie Aerosole. Und das Beste: Die Wandfarbe aktiviert diese Luftionen wieder und wieder. Das beweisen wissenschaftliche Tests

dispersionsfarbe oder mineralfarbe

Fazit und Zusammenfassung

Mehr Farbtöne, preisgünstiger, sehr anwenderfreundlich – die Dispersionsfarben. Höhere Atmungsaktivität, natürliche Bindemittel, gesundheitsunterstützend, dafür teurer – die Mineralfarben. Unterm Strich bleibt: Wer zu hochqualitativen Produkten greift, darf ruhig der Dispersionsfarbe vertrauen. Achten Sie einfach darauf, dass sie atmungsaktiv und schadstoffgeprüft ist und geruchlos auftrocknet. Wer auf eine zu 100 % umweltfreundliche Farbe besteht, nimmt Mineralfarbe.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Mineral- und Dispersionsfarbe?

Das Bindemittel und der Preis: Bei Dispersionsfarbe ist es organisch, bei Mineralfarbe überwiegend mineralisch. Das macht die Mineralfarbe höchst atmungsaktiv. Ihr Preis ist etwas höher.

Ist Dispersionsfarbe atmungsaktiv?

Selbstverständlich ist Dispersionsfarbe atmungsaktiv. Jedoch nicht in demselben Ausmaß wie Mineralfarbe, die überwiegend mineralische Bindemittel enthält.

Was bedeutet „diffusionsoffen“?

Diffusionsoffen wird häufig auf Produktdatenblättern verwendet. Es bedeutet „atmungsaktiv“. Das heißt, dass dieses Material anfallendem Wasserdampf einen geringeren Widerstand leistet.  

Welche Wandfarbe verwendet man für Innenräume?

Sie können sowohl Dispersionsfarbe als Mineralfarbe verwenden. Beide haben ihre Vorteile. Auf mineralischem Untergrund empfiehlt sich allerdings Mineralfarbe, damit die Wand durch und durch atmungsaktiv ist.

Autor: Sandra Wirkner

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