In ganz Österreich macht man sich an die thermische Sanierung. Fassaden werden neu verputzt, Fenster getauscht, Heizanlagen erneuert und Solarpaneele auf den Dächern montiert. Stellt sich die Frage: An wen wendet man sich, wenn man niemanden kennt, der jemanden kennt? Hier erfahren Sie, wie Sie mit Erfolg zum Ziel kommen. Mit Energieberatung und mit System! Und einer Kosten- und Energieeinsparung, die sich vom ersten Tag an rechnet.
Zuerst zur Energieberatung!
Ihre Energierechnung ist höher denn je. Sie haben ein paar Ansätze, wo Sie konkret einsparen könnten. Die alte Heizung tauschen, ohne vorher die Fassade zu sanieren, ist keine gute Idee. Doch eine Fassadensanierung verlangt nach einem Plan – und nach jemandem, der Sie dabei unterstützt. Ein Energieberater ist also die erste Adresse für ein solches Vorhaben. Sobald er den Ist-Zustand erhoben hat, berät er Sie zu den notwendigen Maßnahmen.
Gut beraten, aber von wem?
Es gibt verschiedene Gewerke, die Energieberatung anbieten. Zertifizierte Energieberater, Baumeister mit der Ausbildung zum Energieberater, manchmal auch Architekten und Energiedienstleister. Wichtig ist vor allem eine unabhängige Energieberatung.
Die gute Nachricht: Alle Bundesländer bietet eine Energieberatung, für die Sie sich anmelden können. Die konkrete Anlaufstelle für jedes Bundesland finden Sie hier.
Bitte beachten Sie, dass sich die Energieberatung in jedem Bundesland unterschiedlich gestaltet. Wichtig ist jedoch überall, dass die Gebäudehülle vor Ort überprüft wird.
Erforderliche Unterlagen für die Energieberatung.
Egal in welchem Bundesland Sie die Energieberatung der Länder in Anspruch nehmen, bereiten Sie möglichst alle Unterlagen vor: Bestandspläne des Gebäudes, Baubeschreibung, Beschreibung der Haustechnik ebenso wie den Bericht über eine bauthermographische Bestandsaufnahme, also Infrarotfotos, die Sie bereits besitzen. Eine gute Checkliste als Richtlinie bietet hier die Energieberatung des Landes Salzburg.
Was kostet die Energieberatung?
Der Vor-Ort-Energiecheck wird von den meisten Bundesländern kostenlos durchgeführt oder ist mit sehr geringen Kosten verbunden. Hier wird das Gebäude von außen und innen begutachtet und der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser beurteilt. Ist der Verbrauch hoch, empfiehlt der Energieberater Maßnahmen, wie man diesen durch thermische Sanierung, Heizungsumstellung oder Photovoltaik-Anlage reduzieren kann. Er berät Sie auch zu möglichen Förderungen von Land (Sanierungsbonus) und Bund. Am Ende erhalten Sie ein Beratungsprotokoll.
Welche zusätzlichen Leistungen bieten Energieberatung an?
Zum Beispiel die Berechnung eines Energieausweises. Diese Leistung ist kostenpflichtig und fällt nicht in die Erstberatung. Der Energieausweis ist ein wichtiges Planungs-Tool für die thermische Sanierung. Hier werden alle Parameter genau berechnet. Auch die so wichtige Energiekennzahl. Sie brauchen ihn nicht nur wegen baurechtlicher Anforderungen, sondern auch für die Förderung einzelner Maßnahmen. Und zwar einen für vor der Sanierung und einen für nach der erfolgten Sanierung. Ein Energieberater unterstützt Sie bei der Erstellung eines Sanierungskonzepts, dem Sanierungsfahrplan und übernimmt, je nach Gewerk, auch die Baubegleitung. Er führt sie durch den Förderungsdschungel und weiß, welche Förderungen sich in Ihrem speziellen Fall kombinieren lassen. Unser Tipp: Lassen Sie sich bei der Erstberatung durch das Bundesland Energieberater für diese kostenpflichtigen Leistungen empfehlen. Es zahlt sich in jedem Fall aus und die Kosten sind überschaubar.
Fazit und Zusammenfassung
Thermische Sanierung beginnt mit objektiver Energieberatung. Eine erste, oft kostenlose Anlaufstelle bieten die einzelnen Bundesländer. Leistungen, die über das Beratungsprotokoll hinausgehen, sind kostenpflichtig, aber leistbar. Mit den richtigen Unterlagen und einem Vor-Ort-Check wird ein eine Ist-Analyse erstellt und im Anschluss ein Sanierungskonzept mit konkretem Maßnahmenplan. Der Energieberater hilft gegen Bezahlung auch bei der Einreichung der passenden Förderungen und begleitet in der Bauphase.
FAQ
Welche Förderungen gibt es für die thermische Sanierung?
Neben dem Sanierungsscheck vom Bund gewähren auch die Bundesländer Förderungen. Es gibt auch die Möglichkeit, Maßnahmen steuerlich abzusetzen.
Ist eine Energieberatung kostenlos?
Wenn Sie sich an eine öffentliche Beratungsstelle der Bundesländer wenden, ist die Erstberatung meist kostenlos oder mit geringen Kosten verbunden. Weiterführende Leistungen der Energieberatung sind kostenpflichtig.
Was bedeutet die Effizienzklasse des Gebäudes im Energieausweis?
Eigentlich ist es wie bei Elektrogeräten. Man weiß sofort, wie energieeffizient das Gerät ist. Das gilt auch für Gebäude. Die Bewertung reicht von A++ bis G. Alles, was sich im grünen Bereich befindet, ist gut. Mit zunehmender Rotfärbung sinkt auch die Energieeffizienz.
Was steckt hinter den Energiekennzahlen?
Bei den Energiekennzahlen geht es um den Wärme- und Energiebedarf. Sie sind auf der zweiten Seite des Energieausweises angeführt. Man unterscheidet quadratmeterbezogene Energiekennzahlen und Gesamtverbräuche in kWh. Hier einige Kennzahlen im Überblick:
HWB = HeizWärmeBedarf
WWWB = WarmWasser-WärmeBedarf
HTEBRH = HeizTechnik-EnergieBedarf RaumHeizung
HTEBWW = HeizTechnik-EnergieBedarf WarmWasser
HHSB = HausHalts-StromBedarf
PEB = Primärenergiebedarf
HEB = HeizEnergieBedarf (Heizkosten)
EEB = EndEnergieBedarf (Heiz- und Stromkosten)
fGEE = GesamtEnergieEffizienzFaktor