Sind Innenwände unsere dritte Haut?

Architekt Friedensreich Hundertwasser war bereits in den 60er Jahren davon überzeugt. Die natürliche Haut, unsere Kleidung und unsere eigenen vier Wände sind die drei Häute, in denen wir uns wohlfühlen sollen. Warum man im VIVA Forschungspark dieser Betrachtungsweise etwas abgewinnen kann, erfahren Sie hier.

Der Mensch und seine Beziehung zur Haut

Wenn uns etwas unter die Haut geht, dann durchdringt es unsere Komfortzone. Wer nicht aus seiner Haut kann, handelt auch in einem besonderen Fall nach seinen Prinzipien. Manchmal könnten wir aus der Haut fahren, weil wir mit einer Situation oder der Entwicklung einer Sache so gar nicht einverstanden sind. Wer gerade noch seine eigene Haut retten konnte, ist mit dem Schlimmsten davongekommen. Unsere Haut ist der Spiegel unserer Seele. Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist es, sich in seiner Haut wohlzufühlen. Friedensreich Hundertwasser weitet dieses menschliche Bedürfnis auf Kleidung und Wohnen aus. Zu einem späteren Zeitpunkt macht er das soziale Umfeld des Menschen zur vierten Haut. Die Fünfte ist schließlich die globale.

Die erste Haut

Die erste Haut ist unser größtes Sinnesorgan. Ihre Aufgabe ist es, uns vor Keimen, Bakterien, Austrocknung und auch inneren Verletzungen zu schützen. Sie interagiert mit der Umwelt, indem sie auf Reize reagiert. Sie ist durch Nervenbahnen mit dem Gehirn vernetzt und löst Gefühle aus. Kaum jemand weiß, wie hochspezialisiert sie eigentlich ist! Sie regelt unseren Wärmehaushalt wie eine Klimaanlage. Auf ganz natürliche Weise.

Die zweite Haut

Wer hat nicht schon einmal gesagt, dass sich ein Kleidungsstück wie eine zweite Haut anfühlt? Für Friedenshelm Hundertwasser ist unsere Kleidung unter anderem auch Ausdruck unserer ökologischen Verantwortung. Überträgt man die „zweite Haut“ auf moderne, atmungsaktive Materialien, öffnet der Vergleich einen weiteren Aspekt. Der Wunsch nach Natürlichkeit und Funktionalität erinnert an die erste Haut.

Die dritte Haut

So natürlich wie die erste und zweite Haut soll nach Friedensreich Hundertwasser auch das Haus als unser Wohnbereich sein. Ein zufriedenes Leben ist nur durch Wohlfühlen zu erreichen. Das gilt auch für die dritte Haut.

Ein Zusammenspiel von Schichten

Dass die natürliche Haut aus vielen Schichten besteht, weiß jeder. Und natürlich auch, dass diese perfekt zusammenarbeiten. Wenn es um die zur Temperatur und Witterung passende Bekleidung geht, greifen auch wir zum „Zwiebelprinzip“. Schicht für Schicht setzen wir die Kleidungsstücke zusammen, um unseren Wärmehaushalt zu optimieren. Auch für Hauswände gilt das passende Zusammenspiel verschiedener Schichten und Materialien. Das große Ziel? Das ideale Wohlfühlklima zu schaffen – mit natürlichen, atmungsaktiven Materialien, die frei von schädlichen Emissionen sind.

Ein Fall für den VIVA Forschungspark

Seit 2015 wird in Europas größtem Forschungspark für vergleichende Baustoffe an mittlerweile 13, im Grundriss völlig identen, aber in der Bauweise unterschiedlichen Forschungshäusern typisches Nutzerverhalten simuliert. Der Zweck der Übung? Hier wird wissenschaftlich untersucht, wie einzelne Baustoffe zusammenwirken und sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit auswirken.

Aus Philosophie wird Forschung

Die dritte Haut, also die Wände, nehmen ähnlich unserer natürlichen Haut eine sehr große Fläche ein: Rechnet man alle Wände und Decken zusammen, wird rasch klar, dass man es hier mit einem entscheidenden Einflussfaktur auf das Raumklima zu tun hat. Es ist also nicht egal, welche Beschichtungen hier verwendet werden.

„Aus den Forschungsergebnissen aus dem VIVA Forschungspark wissen wir heute, dass sich der richtige Innenputz und die richtigen Wandfarben positiv auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirken können.“

Die richtigen Baustoffe für ein gesundes Raumklima

Ganz gleich ob Neubau oder Sanierung, für ein gesundes Raumklima sorgt man mit der Wahl der richtigen Baustoffe. Im VIVA Forschungspark kann man die Auswirkungen verschiedener Produkte auf das Raumklima direkt messen. Anhand der vielen Daten und Ergebnisse gelingt es, mehr über den Zusammenhang zwischen den Produktformulierungen und dem Einfluss auf Wohngesundheit und damit Behaglichkeit zu erfahren. Erst auf Basis von wissenschaftlich fundierten Aussagen lassen sich die Erkenntnisse auf die Produktentwicklung umlegen.

Der Forschungspark in einer Minute

Wie wirkt sich Innenputz auf das Raumklima aus?

Eine interessante Fallstudie für das Team im VIVA Forschungspark. Dank der unterschiedlichen Bauweisen der einzelnen Häuser konnte man hier einen wissenschaftlich fundierten Vergleich anstellen und valide Daten ableiten. Verglichen wurden zwei Betonhäuser – eines mit und eines ohne Innenputz. Im Haus ohne Innenputz schwankte die Raumluftfeuchte zwischen 30 und 70 %. Im Haus mit Innenputz – in diesem Fall Baumit KlimaPutz – lag die Raumluftfeuchte zwischen 40 und 60%. Das ist nicht nur die menschliche Behaglichkeitszone, sondern nachgewiesener
Weise auch die ideale relative Luftfeuchtigkeit.

Welche Innenputze sorgen für ein ausgewogenes Raumklima?

Innenputze haben ein spürbaren Feuchtepuffereffekt. In Häusern, die einen Innenputz auf Kalk- und Kalkzementbasis haben, werden die Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit stärker gedämpft. Das bedeutet: Mineralische, diffusionsoffene Innenbeschichtungen sorgen für ein ausgewogeneres Raumklima. Generell gilt: Wandbildner, Putz und Wandfarbe sind immer als ein System aus aufeinander abgestimmten Komponenten zu betrachten.

Wann ist unsere Raumluft gesund?

Viel Sauerstoff, wenig Schadstoffe, ausgewogene Luftfeuchtigkeit und angenehme Temperatur. Alles andere führt zu Konzentrationsmangel, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Genau diese Parameter werden im VIVA Forschungspark in den Versuchshäusern untersucht. Auf Basis der Untersuchungsergebnisse gelang es, eine Wandfarbe zu entwickeln, die luftreinigend wirkt. Baumit IonitColor erzeugt laufend Luftionen, bindet Schadstoffe und erzeugt einen Frischlufteffekt wie in der Natur. Mehr darüber erfahren Sie unserem Blogbeitrag „Gesunde Raumluft – aber wie?“

Baumit Ionit Color

Beeinflusst der Wandaufbau die Raumtemperatur?

Die Antwort lautet laut VIVA-Park Forschungsergebnissen „Ja“. Die von uns „gefühlte“ Temperatur hängt von der Lufttemperatur und der Oberflächentemperatur der Wände ab. In den aus unterschiedlichen Baumaterialien hergestellten Forschungshäusern ließen sich hier ganz klare Aussagen erzielen: Die Wandoberflächentemperatur schwankt bei Beton, Ziegel, Holzriegelkonstruktion bzw. einem nicht-gedämmten Ziegelhaus unterschiedlich hoch. Die Faustregel: Je niedriger die Temperaturschwankungen, desto ausgeglichener ist auch die Raumtemperatur.

Lust auf eine Live-Tour durch den Viva Forschungspark?

Machen Sie einen 3D-Rundgang durch VIVA-Forschungspark! Gehen Sie von Haus zu Haus, führen Sie Berechnungen durch und vergleichen Sie genau die Dinge, die Sie persönlich interessieren.

VIVA Forschungspark Rundgang

Fazit und Zusammenfassung

Was es dafür braucht, um sich in seiner dritten Haut – dem persönlichen Wohnbereich – wohlzufühlen, wird im VIVA Forschungspark untersucht. Ähnlich unserer natürlichen Haut nehmen die Wände eine viel größere Fläche ein, als man meint. Deshalb ist es wichtig für jede Schicht die richtigen Materialien auszuwählen. Und zwar solche, die für unsere Gesundheit einträglich sind und unser Wohlbefinden unterstützen. Im VIVA Forschungspark ist man sich dieses komplexen Zusammenspiels vieler Faktoren bewusst. Wissenschaftlich fundierte Ergebnisse fließen wiederum in die Produktentwicklung für gesundes Wohnen ein.

Quellenverzeichnis

Hundertwasser:
https://hundertwasser.com/angewandte-kunst
apa382_mens_five_skins_1975#:~:text=Für%20Hundertwasser%20hat%20der%20Mensch, %2C%20seine%20Kleidung%2C%20sein%20Haus.
VIVA Forschungspark Buch/S.17-18; S. 69

FAQ

Können Innenwände die Raumluft verbessern?

Ja. Vor allem die Art der Innenbeschichtung der Wände, also die ersten cm, haben Einfluss auf die Qualität der Raumluft. Mit einem hochwertigen emissionsfreien mineralischen Putzsystem kann man Feuchtigkeitsspitzen abpuffern und für eine gute, gleichbleibende Luftqualität sorgen.

Welche Innenputze nimmt man zur Verbesserung der Raumluft?

Mineralische Innenputze, wie zum Beispiel Baumit KlimaProdukte, haben die Aufgabe, die Feuchtigkeit zu regeln. Das heißt: Sie nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und speichern diese. Wenn es wieder weniger feucht ist, geben sie diese wieder an die Raumluft ab.

Welche Innenputze und Innenfarben regulieren das Raumklima?

Mineralische Innenputze und Innenfarben sind schadstofffrei und regulieren das Raumklima auf eine ganz natürliche Weise. Baumit bietet mit seinen Innenputzen und Innenfarben aufeinander abgestimmte Systemkomponenten, die sich positiv auf unser Wohlbefinden auswirken.

Autor: Agathe Irene Chajdas

VIVA Research Park Management

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