Wie man im Garten Pflastersteine verlegt

Bevor man ans Pflastern geht, entscheidet man sich für die passende Bauweise. Ob das die gebundene, ungebundene oder gemischte Bauweise ist, hängt von vielen Faktoren ab: Aussehen, Belastbarkeit, Art der gewünschten Steine oder Platten spielen hier eine wesentliche Rolle. Aber auch, wie die Pflasterung dann genutzt werden soll. Hier gehen wir diesen Fragen auf den Grund.

Pflastern von A bis Z

Bevor man sich für eine Bauweise entscheidet, muss man die „Mitspieler“ unterscheiden lernen: Oberbau, Unterbau, Unterbauplanum, untere Tragschicht, obere Tragschicht. Klingt kompliziert? Ist es nicht. Die folgende Abbildung macht es einfach.

Unterbauplanum: Der Sinn des Unterbauplanums ist, den aufgelockerten Boden, der durch den Abtrag entstanden ist, profilgerecht abzugleichen und zu verdichten. Die Neigung hat zur Ableitung des Oberflächenwassers mind. die gleiche Querneigung wie die Pflasterdecke zu besitzen.

Oberbau: unterschiedliche Trag- und Deckschichten, abhängig von gewünschter Belastung und Art der Bauweise

Pflastern von A bis Z

Die ungebundene Bauweise ist am häufigsten

Sie wird daher auch Regel- oder Standardbauweise genannt. Wie der Name schon sagt, wird hier nichts fix verbunden. Ein Bett aus Splitt, Pflaster darauf legen, Fugensand einkehren, abrütteln, nochmals mit Fugensand verfüllen, besenrein abkehren und mit Wasser reinigen. Begehen und befahren!

Die ungebundene Bauweise ist am häufigsten

Fugensand, der sich leicht verarbeiten lässt

Besonders für Gehwege eignet sich Baumit NaturFuge GK 4. Der Fugensand ist ideal für leicht beanspruchte Verkehrsflächen mit natürlich bindigen und verkittenden Beimischungen. Er wird als Fugenverschluss für Pflasterstein in ungebundener Bettung auf Sand oder Splitt verwendet und ist bewuchshemmend.

Viele Vorteile mit der ungebundenen Bauweise

Sie macht den Austausch einer beschädigten Pflasterplatte zu einem späteren Zeitpunkt wesentlich einfacher, weil die gesamte Konstruktion flexibel und elastisch ist. Ein weiterer Vorteil ist die sofortige Befahrbarkeit nach der Fertigstellung. Apropos Befahrbarkeit, eine Pflasterung in ungebundener Bauweise ist auch belastbar.

Viele Vorteile mit der ungebundenen Bauweise

Nachteile der ungebundenen Bauweise

Da der Fugensand nur eingekehrt und mit Wasser beregnet wird, kann er natürlich auch wieder herausgewaschen werden (z.B. durch heftige Regengüsse). Es kann auch sein, dass Fugenbewuchs mit Unkraut entsteht, allerdings nur gering. Bei extremer Belastung sind auch Spurrinnen möglich.

Die gebundene Bauweise ist im Vormarsch

Starke Regenfälle und Reinigungsmaschinen führen zur Fugenauswaschung. Bei der gebundenen Bauweise haben beide keine Chance. Denn das Pflasterbett und die Fugen bestehen aus festem Mörtel und bilden einen festen Pflasterverbund, also eine starre Fläche.

Die gebundene Bauweise ist im Vormarsch

Fugenmörtel zum Einschlämmen und Lösung für Randsteine

Baumit PflasterFugenmörtel ist ein werksgemischter, hoch fließender Trockenmörtel, der sich zum Einschlämmen von Pflastersteinen und-platten ab einer Fugenbreite von 5 mm eignet. Er überzeugt durch seine Frost- und Tausalzbeständigkeit. Baumit RandsteinFugenmörtel wiederum ist ein standfester Spezialfugenmörtel, der ideal für die Verfugung von Randsteinen und Leistensteinen ist.

Die schnelle Art zu verfugen

Zur Produktreihe der NixMix-Technologie gehört auch die Baumit NixMix SpeedFuge. Der praktische Fertigmörtel wird ohne Anmischen eingekehrt und bewässert. Ganz einfach mit der Gießkanne.

Das Team für kraftschlüssiges Verkleben

Baumit PflasterDrainmörtel ist kapillarbrechend, wasserdurchlässig und frostbeständig. Als Bettungsmörtel für Pflastersteine und -platten besticht er außerdem durch seine einfache Verarbeitung. Mit dem Baumit FlexSteinKleber Weiß S1 werden die Pflasterplatten kraftschlüssig verklebt.

Vorteile der gebundenen Bauweise

Eine Pflasterung in gebundener Bauweise ist sehr stark belastbar. Allerdings müssen hier auch Bewegungsfugen mitangelegt werden. Die kraftschlüssige Verbindung verhindert den Bewuchs mit Unkraut sowie ein Auswaschen der Fugen.

Auf einen Blick

Pflastersteine verlegen

Fazit und Zusammenfassung

Bevor man sich an das Pflastern von Terrasse oder Gartenweg macht, muss man sich für die passende Bauweise entscheiden. Sowohl die gebundene also auch die ungebundene Bauweise haben Vorteile und Nachteile. Auch der Aufbau einer Pflasterung vom Untergrund bis zur Bettungsschicht folgt genauen Regeln. Wer sie befolgt, hat lang Freude an der gepflasterten Fläche.

FAQ

Was braucht man zum Pflastern in ungebundener Bauweise?

Zum Abstecken des Areals eigenen sich Holzpflöcke und Schnur. Zum Ausheben des Bodens braucht man Spaten, Schaufel und Schubkarre. Gummihammer, Maßband, Wasserwaage, Mauerkelle und Richtschnur sind auch hilfreich bei Ausmessen und Einrichten. Fehlen noch Schotter, Splitt, Randsteine und Beton. Und die Pflastersteine natürlich. Auch eine Rüttelplatte für die Verdichtung und Verfugung ist sinnvoll.

Wie tief muss man für eine Pflasterung graben?

Für einen Gehweg sollte man mindestens 30 bis 35 cm tief graben. Für Wege, die von Fahrzeugen befahren werden, empfehlen sich 40 bis 60 cm.

Wie baut man eine Pflasterung richtig auf?

Hier unterscheidet man zwischen der gebundenen und der ungebundenen Bauweise. Zusätzlich gibt es noch die gemischte Bauweise. Die ungebundene Bauweise wird am öftesten gewählt.

Kann man Pflastersteine auf ein Bett aus Splitt legen?

Ja. Aber danach muss man die Fugen mit Fugensand verfüllen. Dann wird der Fugensand mit Wasser benetzt.

Wie verarbeitet man Fugensand richtig?

Den Fugensand im trockenen Zustand mit einem feinen Besen in die Fugen einkehren. Mit einer Rüttelplatte die Steine einmal längs und einmal quer abrütteln. Anschließend die Fugen nochmals gründlich mit Fugensand verfüllen und das überschüssige Material besenrein abkehren. Danach die Fläche vorsichtig wässern/reinigen. Nach 1-2 Tagen die Fugen nochmals nachbefeuchten.

Womit pflastert man eine Einfahrt?

Klinker, Beton, Naturstein: Zum Pflastern kommen unterschiedliche Materialien infrage. Für die meisten Einfahrten wird man jedoch Pflastersteine aus Beton oder Naturstein verlegen – das sind einfach die robustesten und sie lassen sich am besten verlegen.

Womit pflastert man einen Gartenweg?

Auch hier stehen Ihnen eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für die Pflasterung des Gartenweges eignen sich Beton- oder Natursteine. Am günstigsten ist dabei Betonstein.

Kann man eine Pflasterung befahren?

Eine befahrbare Pflasterung stellt höhere Ansprüche an den Untergrund als eine Terrasse oder ein gepflasterter Gartenweg. Man braucht also einen tragfähigen Unterbau. Für eine privat genutzte Einfahrt eignet sich die Pflasterung in ungebundener Bauweise.

Was ist eine Cottage Pflasterung?

Die Pflasterung wirkt romantisch, rustikal und verspielt. Die Pflasterwege im Garten sind geschwungen.

Welche Stile gibt es beim Pflastern?

Stile gibt es viele – von geradlinig, minimalistisch bis kreativ und verspielt. Wichtig ist, dass die Pflasterung zum Stil des Hauses passt. Denn im Garten setzt sich „Wohnen“ fort.

Wie stark muss die Tragschicht beim Pflastern sein?

Die Stärke hängt von zwei Dingen ab: erstens von der gewünschten Belastbarkeit (Garageneinfahrt) und zweitens von der Beschaffenheit des Untergrunds. Faustregel: 10 cm für begangene Flächen, bei mit PKW befahrenen Flächen mindestens 15 cm dick.

Muss die Tragschicht beim Pflastern frostsicher sein?

Frostsicheres Schüttgut ist wichtig, also soll man keine bindigen Bodenarten wie Lehm, Schluff und Löß verwenden. Gefriert der Boden, dehnen sich Eiskristalle aus. Taut es, kann der Belag absacken. Frostsicher sind nicht bindige, gröbere Gesteinskörnungen. Dank ihrer Poren kann sich gefrorenes Wasser ausdehnen und auftauen, ohne dass sich das negativ auf die Tragfähigkeit auswirkt.

 
Autor: Rene Leth

Baumit Produktmanagement

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