6 Fachbegriffe rund ums Dämmen einfach erklärt

6 Fachbegriffe rund ums Dämmen einfach erklärt

Sie möchten Ihre Fassade dämmen und hören sich gerade um? Dann werden Sie bald mit Begriffen konfrontiert werden, denen Sie noch nicht begegnet sind. Keine Sorge: Wir erklären Ihnen die wichtigsten und Sie wissen, wovon Baumeister und Fassader wirklich reden. Es genügen bereits die folgenden sechs. Und schon können Sie mitreden.

Armierung (auch Bewehrung genannt)

Die Armierung dient der Erhöhung der mechanischen Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Unterputzes. Dazu wird ein Textilglasgitter in Form eines Gewebes als eine Art Bewehrung in den Armierungsmörtel eingearbeitet.

Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Mit einem WDVS dämmt man die Außenwände von Gebäuden. Als „System“ besteht es aus mehreren Komponenten. Komponenten einer Wärmedämmung:

1 Untergrund
2 Kleber = Klebemörtel mit/ohne Dübel oder Klebeanker
3 Dämmstoff = die dämmende Schicht (EPS und Steinwolle am gängigsten)
4 Unterputz = Mörtel zur Einbettung der Bewehrung, dient v.a. der mechanischen Festigkeit
5 Bewehrung = Armierungsgewebe, das in den Unterputzmörtel eingebettet wird
6 Oberputz = dekorativer Fassadenputz, dient der vor allem der Optik und dem Witterungsschutz, kann optional mit einem Anstrich versehen  werden

Fachbegriffe Dämmung einfach erklärt

Zum Befestigen des Dämmmaterials auf dem Untergrund verwendet man Kleber und Dübel. Auf die befestigten Dämmplatten kommt der Unterputz. Darauf folgt der Außenputz (= Oberputz). Der Außenputz wird danach für die Endbeschichtung gestrichen bzw. je nach Gestaltungswünschen strukturiert.

Kleber (=Klebemörtel)

Damit Dämmstoffe auf einem tragfähigen Untergrund halten, braucht man Klebemassen, die sie mit diesem verbinden. Das können Kleber auf Basis von Kunstharzdispersionen sein oder werkseitig vorgefertigte Trockenmörtelmischungen.

U-Wert (=Wärmedurchgangskoeffizient U)

Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmestrom durch eine Materialschicht bzw. eine Konstruktion. Er gibt die Energiemenge an, die pro Fläche fließt, wenn sich die beidseitig anliegenden Lufttemperaturen unterscheiden.

Der U-Wert zeigt auf, wie gut das Gebäude gedämmt ist. Je weniger Wärme durch die Wand nach außen abgegeben wird, desto niedriger ist der U-Wert. Mit einer guten Dämmung erreicht man den erwünschten niedrigen U-Wert.

Wärmeleitung

Unter Wärmeleitung versteht man die Übertragung von Bewegungsenergie durch Körper wie zum Beispiel Wände hindurch. Viele Faktoren beeinflussen die Wärmeleitung. Dazu zählen das Gefüge des Baustoffs, das bestehende Temperaturgefälle und auch die Feuchtigkeitsverhältnisse.

Wärmebrücke

Unter Wärmebrücken versteht man Konstruktionsbereiche, die Wärme besser leiten und damit schneller auskühlen als angrenzende Bauteile. Das heißt, sie transportieren Wärme rascher nach außen. Ist es draußen kalt, ist die  raumseitige Oberflächentemperatur im Bereich einer Wärmebrücke niedriger.

Noch mehr Fachbegriffe

Für alle, die tiefer und auf verständliche Weise in das Thema Wärmedämmung eintauchen möchten, hat die Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme ein „Fachlexikon“ zusammengestellt.

Fazit und Zusammenfassung

Mit einem Wärmedämmverbundsystem gelingen viele Dinge auf einmal: Der U-Wert wird niedriger und die Wärme bleibt im Raum. Wärmebrücken werden gefunden und "gedämmt". Wer die wichtigsten Begriffe "begreift", kann die richtigen Entscheidungen treffen.

Quellenverzeichnis

Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme: Fachlexikon[online]: https://waermedaemmsysteme.at/vollwaermeschutz/fachlexikon/ [abgerufen am 04.10.2023]

FAQ

Welche Dämmmaterialien sind umweltfreundlich?

Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen, die auch rückbaubar sind, zählen zu den umweltfreundlichen Varianten.

Welche Dämmung ist für mein Eigenheim richtig?

Das hängt vom energetischen Zustand des Hauses und von den verwendeten Baumaterialien ab. Eine unabhängige Energieberatung und die Erstellung eines Energieausweises verschaffen die nötige Klarheit, um ein vernünftiges Sanierungskonzept aufzustellen. Danach entscheiden Sie sich für das richtige Wärmedämmverbundsystem.

Mit welchem Dämmstoff spart man am meisten Energie?

Jedes Wärmedämmverbundsystem arbeitet mit einem Dämmstoff, der eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist und damit eine gute Dämmleistung. Welches System genau für Ihr Haus infrage kommt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die bei einer Energieberatung besprochen werden.

Was muss ein guter Dämmstoff können?

Ein guter Dämmstoff soll möglichst viel Wärme speichern können. Das heißt, er sollte sie nicht „weiterleiten“. Daher soll er auch eine geringe Dichte haben. Denn je dichter ein Dämmstoff, desto besser leitet er die Wärme weiter, was bei einem Dämmstoff nicht gewünscht ist.

Kann man Luft zum Dämmen verwenden?

Luft ist ein ausgezeichneter Dämmstoff. Sie hat eine geringe Dichte und speichert daher Wärme ausgesprochen effizient. Die Baumit open air Klimaschutz Fassade macht sich genau diese Eigenschaft von Luft zur optimalen Dämmung zunutze.

Autor: Dipl.-Ing. Dr.techn. Clemens Hecht

Sprecher der ARGE Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme (QG)

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