Schritt für Schritt zur thermischen Sanierung

Schritt für Schritt zur thermischen Sanierung

Bei den derzeitigen Energiepreisen saniert, wer kann. Denn thermische Sanierung ist ein guter Weg, um sich vom Auf und Ab an den Energiemärkten unabhängig zu machen. Sie würden gerne sanieren, wissen aber nicht, wo Sie am besten anfangen sollen? Wir empfehlen – mit einem guten Plan.

Schritt 1: Analyse und Beratung

Sie wissen ungefähr, wo die Schwachstellen Ihres Hauses liegen. Ein Energieberater prüft Ihr Objekt auf Herz und Nieren und berücksichtigt Dinge, an die Sie nie gedacht hätten. Warum auch! Dafür gibt es Experten. Ein Energieberater achtet die Geometrie des Hauses, die Nutzung der Räumlichkeiten und stellt sich bei all seinen Überlegungen die wichtigste Frage: Wie kann man grundsätzlich den Energieverbrauch reduzieren? In jedem Bundesland erhalten Sie Energieberatung, meistens sogar kostenlos.

Schritt 2: Sanierungsempfehlung

Eine umfassende, einmalige thermische Sanierung rechnet sich natürlich noch mehr als einzelne Teilsanierungen. Der Energieberater spricht eine Empfehlung aus. Er kann beurteilen, welche Sanierungsschritte sofort gesetzt werden sollten und welche auch noch etwas warten können. Und dann stimmt er die einzelnen Maßnahmen aufeinander ab. Das Sanierungskonzept ist Voraussetzung für eine erfolgreiche thermische Sanierung.

Schritt 3: Förderungen und Finanzierung

Noch nie war eine Dämmung so gut gefördert wie heute. Sowohl Bund als auch Länder unterstützen alle, die ihre Häuser thermisch sanieren wollen. Wer jetzt dämmt, profitiert auch steuerlich davon.

Der Sanierungsbonus – die Förderung auf Bundesebene

Mit dem Sanierungsbonus werden thermische Sanierungen im privaten Wohnbau für Gebäude, die älter als 15 Jahre sind, gefördert. Auch die Begrünung von Fassaden wird durch den Sanierungsbonus gefördert.

NEU ab 1.1.2024:

  • Verdreifachung der Förderung in allen bestehenden Bereichen
  • bis zu € 42.000 Zuschuss, statt bisher € 14.000
  • Förderung bereits für alle Gebäude die älter als 15 Jahre sind, statt bisher 20 Jahre
  • Förderungserweiterung im mehrgeschoßigen Wohnbau auf Sanierung "guter Standard".

Förderungsfähig sind umfassende Sanierungen nach klimaaktiv-Standard bzw. gutem Standard sowie Teilsanierungen, die zu einer Reduktion des Heizwärmebedarfs um mindestens 40 % führen, sowie Einzelbauteilsanierungen. Für Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen kann darüber hinaus ein Zuschlag gewährt werden.

Alle neuen Informationen im Detail finden Sie hier.

Schritt 4: Planungs- und Genehmigungsphase

Die einzelnen Maßnahmen sind festgelegt, auch deren Reihenfolge. Sie kennen die Förderungsmöglichkeiten. Jetzt geht es an die Planung und darum, die Genehmigungen einzuholen. Am besten übernimmt hier Ihr Baumeister. Er legt den Behörden die Pläne vor und koordiniert alle involvierten Gewerke – von der Stellung der Kostenvoranschläge bis zur Umsetzung.

Schritt 5: Umsetzung

Zertifizierte Fachverarbeiter sind das Um und Auf einer gelungenen thermischen Sanierung. Denn nur sie garantieren auch, dass die Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden. Nach erfolgreichem Abschluss reichen Sie die Rechnungen beim Aussteller des Energieausweises ein, um die Förderungen ausbezahlt zu bekommen.

Zum Verzeichnis zertifizierter Fachverarbeiter

Fazit und Zusammenfassung

Um eine thermische Sanierung effizient umzusetzen, muss man die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge setzen. Zuerst wird die Geometrie des Gebäudes erfasst und der aktuelle Energiebedarf wird festgestellt. Der Energieberater spricht eine Sanierungsempfehlung aus. Ein Sanierungskonzept wird erarbeitet. Im nächsten Schritt sucht man um Förderung der Sanierungsschritte an und sichert die Finanzierung. Sind die Förderungen genehmigt, lässt man die baulichen Maßnahmen behördlich genehmigen. Dann erst geht man in eine Umsetzung mit guter Koordination der benötigten Gewerke. Danach reicht man die Rechnungen ein und bekommt die Förderungen.

FAQ

Wo bekomme ich den Sanierungsscheck?

Der Sanierungsscheck ist eine Förderung vom Bund, die private Haushalte für die thermische Sanierung eines Gebäudes beantragen können. Die Gebäude müssen älter als 15 Jahre sein. Die genauen Anforderungen finden Sie hier.

Was dämmt man zuerst?

Die Faustregel heißt: Immer von oben nach unten vorgehen. Man beginnt mit der Dämmung des Daches, dann folgen die oberste Geschoßdecke, die Fenster und schließlich die Kellerdecke. Jetzt kommt die Fassadendämmung, die allein eine Einsparung von bis zu 40% Energiekosten bringt. Erst nach der Fassadendämmung kommt die Heizung an die Reihe. Sie wird an das thermisch sanierte Haus abgestimmt, was bedeutet: kleinere Heizung, weniger Energieverbrauch, weniger Energiekosten.

In wie vielen Jahren rechnet sich eine Fassadendämmung?

Eine Fassadendämmung rechnet sich ab sofort. Denn sobald die Gebäudehülle gedämmt ist, sinkt der Energieverbrauch. Mit den steigenden Energiepreisen hat man die Anschaffungskosten der Dämmung in 8 bis 10 Jahren wieder eingespielt.

Wie viel Geld spare ich pro Jahr mit einer Fassadendämmung ein?

Das hängt davon ab, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet. Ist es bereits gedämmt, aber nicht ausreichend. Ist die Heizung alt oder neu? Handelt es sich um massive Wände? Im Schnitt geht man bei einem vorher ungedämmten Einfamilienhaus mit alter Heizung von einer jährlichen Ersparnis von 2.000 € aus. Zum Baumit Einsparungsrechner!

Autor: Erich Reindl

Baumit Objektmanagement

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