Bei den derzeitigen Energiepreisen saniert, wer kann. Denn thermische Sanierung ist ein guter Weg, um sich vom Auf und Ab an den Energiemärkten unabhängig zu machen. Sie würden gerne sanieren, wissen aber nicht, wo Sie am besten anfangen sollen? Wir empfehlen – mit einem guten Plan.
Schritt 1: Analyse und Beratung
Sie wissen ungefähr, wo die Schwachstellen Ihres Hauses liegen. Ein Energieberater prüft Ihr Objekt auf Herz und Nieren und berücksichtigt Dinge, an die Sie nie gedacht hätten. Warum auch! Dafür gibt es Experten. Ein Energieberater achtet die Geometrie des Hauses, die Nutzung der Räumlichkeiten und stellt sich bei all seinen Überlegungen die wichtigste Frage: Wie kann man grundsätzlich den Energieverbrauch reduzieren? In jedem Bundesland erhalten Sie Energieberatung, meistens sogar kostenlos.
Schritt 2: Sanierungsempfehlung
Eine umfassende, einmalige thermische Sanierung rechnet sich natürlich noch mehr als einzelne Teilsanierungen. Der Energieberater spricht eine Empfehlung aus. Er kann beurteilen, welche Sanierungsschritte sofort gesetzt werden sollten und welche auch noch etwas warten können. Und dann stimmt er die einzelnen Maßnahmen aufeinander ab. Das Sanierungskonzept ist Voraussetzung für eine erfolgreiche thermische Sanierung.
Schritt 3: Förderungen und Finanzierung
Noch nie war eine Dämmung so gut gefördert wie heute. Sowohl Bund als auch Länder unterstützen alle, die ihre Häuser thermisch sanieren wollen. Wer jetzt dämmt, profitiert auch steuerlich davon.
Der Sanierungsbonus – die Förderung auf Bundesebene
Mit dem neuen Sanierungsbonus werden thermische Sanierungen im privaten Wohnbau für Gebäude, die älter als 15 Jahre sind, gefördert.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
Sanierungsoffensive für Private
- Fördertopf: 360 Mio. Euro pro Jahr bis 2030
- Fördersatz: bis zu 30% der umweltrelevanten Investitionskosten
- Einzelbauteilsanierung: max. 5.000 Euro
- Teilsanierung: max. 10.000 Euro
- Umfassende Sanierung guter Standard: max. 15:000 Euro
- Umfassende Sanierung klimaaktiv Standard: max. 20.000 Euro
Mehrgeschossiger Wohnbau:
- Bis zu 150€ Förderung pro m²
Sonstige Neuheiten:
- Förderanträge sind ab November 2025 möglich
- NAWARO-Bonus entfällt
- Umsetzungsfrist der Maßnahmen ist jetzt 9 statt 12 Monate
Alles Details zum Sanierungsbonus finden Sie in einem eigenen Blogbeitrag.
Schritt 4: Planungs- und Genehmigungsphase
Die einzelnen Maßnahmen sind festgelegt, auch deren Reihenfolge. Sie kennen die Förderungsmöglichkeiten. Jetzt geht es an die Planung und darum, die Genehmigungen einzuholen. Am besten übernimmt hier Ihr Baumeister. Er legt den Behörden die Pläne vor und koordiniert alle involvierten Gewerke – von der Stellung der Kostenvoranschläge bis zur Umsetzung.
Schritt 5: Umsetzung
Zertifizierte Fachverarbeiter sind das Um und Auf einer gelungenen thermischen Sanierung. Denn nur sie garantieren auch, dass die Arbeiten fachgerecht ausgeführt werden. Nach erfolgreichem Abschluss reichen Sie die Rechnungen beim Aussteller des Energieausweises ein, um die Förderungen ausbezahlt zu bekommen.
Zum Verzeichnis zertifizierter Fachverarbeiter

Fazit und Zusammenfassung
Um eine thermische Sanierung effizient umzusetzen, muss man die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge setzen. Zuerst wird die Geometrie des Gebäudes erfasst und der aktuelle Energiebedarf wird festgestellt. Der Energieberater spricht eine Sanierungsempfehlung aus. Ein Sanierungskonzept wird erarbeitet. Im nächsten Schritt sucht man um Förderung der Sanierungsschritte an und sichert die Finanzierung. Sind die Förderungen genehmigt, lässt man die baulichen Maßnahmen behördlich genehmigen. Dann erst geht man in eine Umsetzung mit guter Koordination der benötigten Gewerke. Danach reicht man die Rechnungen ein und bekommt die Förderungen.
FAQ
Was dämmt man zuerst?
Die Faustregel heißt: Immer von oben nach unten vorgehen. Man beginnt mit der Dämmung des Daches, dann folgen die oberste Geschoßdecke, die Fenster und schließlich die Kellerdecke. Jetzt kommt die Fassadendämmung, die allein eine Einsparung von bis zu 40% Energiekosten bringt. Erst nach der Fassadendämmung kommt die Heizung an die Reihe. Sie wird an das thermisch sanierte Haus abgestimmt, was bedeutet: kleinere Heizung, weniger Energieverbrauch, weniger Energiekosten.
In wie vielen Jahren rechnet sich eine Fassadendämmung?
Eine Fassadendämmung rechnet sich ab sofort. Denn sobald die Gebäudehülle gedämmt ist, sinkt der Energieverbrauch. Mit den steigenden Energiepreisen hat man die Anschaffungskosten der Dämmung in 8 bis 10 Jahren wieder eingespielt.
Wie viel Geld spare ich pro Jahr mit einer Fassadendämmung ein?
Das hängt davon ab, in welchem Zustand sich das Gebäude befindet. Ist es bereits gedämmt, aber nicht ausreichend. Ist die Heizung alt oder neu? Handelt es sich um massive Wände? Im Schnitt geht man bei einem vorher ungedämmten Einfamilienhaus mit alter Heizung von einer jährlichen Ersparnis von 2.000 € aus. Zum Baumit Einsparungsrechner!